Wie geht es weiter in Österreich? -
Ein Gespräch mit der österreichischen Schriftstellerin Marlene Streeruwitz
Viele Menschen in Deutschland schauen gebannt auf die Regierungsbildung in Österreich und fragen sich, ob sie dort wie in einer Glaskugel die Zukunft des eigenen Landes vorausahnen können: In Österreich ist letztes Jahr die einwanderungsfeindliche und europaskeptische FPÖ, die Sanktionen gegen Russland ablehnt, mit 29,9 Prozent erstmals als Sieger bei einer Parlamentswahl hervorgegangen.
Nachdem die Regierungsparteien eine Zusammenarbeit mit dem FPÖ-Vorsitzenden Herbert Kickl ausgeschlossen hatten, hat die konservative ÖVP doch Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Der Weg schien frei für die FPÖ, die nun mit Kickl den Bundeskanzler hätte stellen können.
Gestern sind die Koalitionsverhandlungen allerdings krachend gescheitert. Nun stehen verschiedene mögliche Szenarien im Raum, wie es weitergehen könnte. Bei der ÖVP ist sogar eine Rückkehr des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz im Gespräch – ein Mann, der 2021 als Finalist um die Negativauszeichnung "Corrupt Person of the year" der NGO OCCRP im Rennen war und seit seinem Rückzug aus der Politik als Unternehmer tätig ist.
Wir können jetzt auf radio3 mit der österreichischen Schriftstellerin Marlene Streeruwitz über die Regierungskrise in ihrem Land sprechen. Sie begleitet österreichische Wahlkämpfe regelmäßig literarisch – auch den letzten.