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Romantischer Spielfilm - "Touch"

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Weil ihn sein Gedächtnis mehr und mehr im Stich lässt, möchte der alternde Kristofer noch einmal an den Ort zurück, an dem er am Glücklichsten war: Im London der Swinging Sixties hatte er einst die Japanerin Miko kennen und lieben gelernt und sie anschließend wieder aus den Augen verloren. Baltasar Kormákur hat mit "Touch" den Roman seines Landsmannes Ólafur Ólafsson verfilmt – voller Sinnlichkeit und mit sanftem Humor.

Als ihm sein Arzt mitteilt, dass er an einer beginnenden Demenz leidet, beschließt Kristofer (Egill Ólafsson) auf eine letzte große Reise zu gehen: Der alte Mann packt seinen Koffer, schließt sein jahrzehntelang betriebenes Restaurant ab und bucht einen Flug nach London. Die Bedenken seiner Tochter wischt er genauso beiseite wie die Angst vor der beginnenden Corona-Pandemie. Kristofer möchte unbedingt noch einmal dorthin reisen, wo er besonders glücklich war - und er möchte die Frau wiedersehen, die ihn damals glücklich gemacht hat: die Japanerin Miko.

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Reise in die Vergangenheit

Mit Kristofers Eintreffen in London springt der Film in die Vergangenheit: In Rückblenden erzählt Baltasar Kormákur, wie der junge Kristofer (Pálmi Kormákur) als langhaariger Student in London die japanische Küche und die selbstbewusste Miko (Kôki) kennenlernt und sie gemeinsam die Liebe und das Leben entdecken.

Bald schon ist man mittendrin in einer Romanze, die mit ihrem Retro-Charme an Erich Segals Filmklassiker "Love Story" erinnert: Die sexuelle Revolution spielt eine Rolle, die Emanzipation der Frauen, aber auch die konservativen Vorstellungen der Elterngeneration, die das junge Glück bedrohen.

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Dunkles Familiengeheimnis

Mikos Vater Takahashi (Masahiro Motoki) mag Kristofer zwar als Küchenhilfe, aber nicht als möglichen Schwiegersohn. Das hat mit einem dunklen Familiengeheimnis zu tun, dass wir erst nach und nach erfahren: Takahashi ist einst aus Hiroshima nach London gekommen, nachdem seine Frau, Mikos Mutter, an den Folgen des Atombombenangriffs gestorben war. Da auch Miko möglicherweise Strahlenschäden davongetragen hat, möchte Takahashi unbedingt verhindern, dass seine Tochter schwanger wird.

Aufbau wie ein Tryptichon

Baltasar Kormákur hat aus der Romanvorlage seines Landsmannes Ólafur Ólafsson einen ruhigen, zärtlichen Film gemacht, der nicht nur von einer großen Liebe handelt, sondern auch von Kristofers Wunsch, ein unvollendetes Kapitel seiner Biografie abzuschließen. Wie ein Tryptichon gliedert sich die Geschichte in Prolog (Island), Hauptteil (London) und einen Epilog, der Kristofer am Ende bis nach Japan führt. Dort hofft er, die mittlerweile ebenfalls in die Jahre gekommene Miko (Yôko Narahashi) wieder zu finden und endlich Frieden mit seinem Schicksal zu schließen.

Größtenteils kitschfrei

"Touch" ist eine schön erzählte und größtenteils kitschfreie Romanze, die ans Herz geht. Mit tollen Bildern, sympathischen Hauptdarstellern und einer Menge Zeitkolorit aus dem London der 60er Jahre. Dass der Film am Ende auch ein paar Längen hat, kann man da gerne verzeihen.

Carsten Beyer, radio3

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