Musik in Berlin und Brandenburg - wir berichten von Premieren, Konzerten und kulturellen Ereignissen
Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
- Eröffnung der Bayreuther Festspiele
Die erste Premiere bei den Bayreuther Festspielen ist immer etwas Besonderes. Sie setzt den Ton für die Inszenierungen im Festival-Sommer. Opernkritik und Wagnerianer dürften also die Neuinszenierung von "Tristan und Isolde" gestern Nachmittag besonders wachsam verfolgt haben. Dabei war auch radio3-Musikredakteur Christian Detig. Wie war's?
- Schloss Rheinsberg: "Dido - Königin von Karthago"
Die Akademie für Alte Musik Berlin setzt zum nächsten musikalischen Höhenflug und Rheinsberger Opernzauber an: Unter der Leitung von Bernhard Forck wird Niccolò Piccinnis Oper "Dido" im malerischen Schlosshof wieder zum Leben erweckt. Über die wiederentdeckte Oper und Aufführung sprechen wir mit dem Dirigenten und einem der beiden Konzertmeister der Akademie für Alte Musik, Bernhard Forck.
Für Mick Fleetwood war er der "Godfather of British Blues": John Mayall. Heute wurde bekannt, dass der britische Musiker gestern im Alter von 90 Jahren in seiner Wahlheimat Kalifornien gestorben ist. In den 1960er Jahren sorgte er in Großbritannien für einen Blues-Boom, aus seiner Band "Bluesbreakers" gingen Musikgrößen wie Mick Fleetwood und Eric Clapton hervor. Blues- und Jazz-Experte Ulf Drechsel würdigt den Multiinstrumentalisten John Mayall und seine Musik.
- Therese Muxeneder: "Arnold Schönberg & Karl Kraus"
In diesem Jahr begehen wir die 150. Geburtstage zweier Persönlichkeiten, die denkbar verschieden waren, einander jedoch kannten: des Komponisten Arnold Schönberg und des Schriftstellers Karl Kraus. Die Arnold-Schönberg-Forscherin Therese Muxeneder hat jetzt ein neues Buch herausgebracht, das die Verbindung zwischen den beiden näher beleuchtet. Andreas Göbel stellt das Buch vor.
- Fliessen: Kammermusikfestival in Spreewald und Niederlausitz startet
Den Nachbarn zeigen, wie erfüllend klassische Musik sein kann: Die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und der Pianist Martin Helmchen spielen in den großen Konzertsäalen dieser Welt. Zuhause sind sie einem kleinen Dorf im Spreewald. Mit ihrem "Fliessen Festival" bringen sie beide Welten zusammen und holen ihre Freunde und Kollegen, internationale Spitzenmusiker wie sie selbst, in den Spreewald - zu einem Festival der Kammermusik. In den vier Tagen spielen sie zusammen vier Konzerte an vier verschiedenen Orten, darunter die private Scheune des Musikerehepaares. Morgen geht es los - mit einem feierlichen Konzert im Schloss Lübbenau. Was es bedeutet ein Festival ins Leben zu rufen, darüber sprechen wir mit Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen auf radio3.
- 100. Jahrestag der Bayreuther Festspiele nach Ende des Ersten Weltkrieges
Am 22. Juli 1924 konnten die Bayreuther Festspiele nach dem Ersten Weltkrieg und einer zehnjährigen Pause erstmals ihren Betrieb wieder aufnehmen. Der Erste Weltkrieg gilt deshalb als erster großer Einschnitt in der Geschichte der berühmten Wagner-Festspiele - und dieser Moment heute vor 100 Jahren als historischer Meilenstein. Bevor die diesjährigen Spiele ab Donnerstag wieder auf dem grünen Hügel in Bayreuth stattfinden, blicken wir deshalb auf die Historie: mit dem Musikwissenschaftler und Kulturmanager Dr. Markus Kiesel. Er hat über das Instrumentalwerk Siegfried Wagners promoviert, lehrt an der Uni Bayreuth und vertritt die Familie Wieland Wagner im Rat der Richard-Wagner-Stiftung.
Das Solistenensemble Kaleidoskop hat ein neues Musiktheaterstück entwickelt. Zugrunde liegt ihm Ursula K. Le Guins utopische Erzählung "Buffalo Gals, Won't You Come Out Tonight". Und so heißt das Stück auch, entwickelt von der Regisseurin Silvia Costa und den Komponisten Andrea Belfi und Wojtek Blecharz. Gemeinsam übersetzen sie die Geschichte über das Zusammenfinden unterschiedlicher Welten visuell und musikalisch für die Bühne. Antje Bonhage hat vorab bei den Proben zugesehen und -gehört.
Vor 20 Jahren wurde eine unverwechselbare "Stimme" in der Orgellandschaft Berlin-Brandenburg wieder zum Klingen gebracht: die Gesell-Orgel von 1852 in der evangelischen Kirche Caputh. 30 Jahre hatte sie geschwiegen, dann ist sie von der Halberstädter Orgelbaufirma Reinhard Hüfken restauriert und erweitert worden. Um dieses Instrument zu feiern, findet jedes Jahr der Caputher Orgelsommer statt - in diesem Jahr zum 20. Mal. Irene Pfeiffer, die den Orgelsommer leitet, stellt das Programm vor, das bis zum 1. September geht, und schaut zurück auf die Geschichte des Orgelsommers.
- "The World's Greatest Music Festival" - Die BBC-Proms starten
Von Bristol bis Aberdeen, von Verdi bis zum Desert Blues, von Sir Simon Rattle bis zu Doctor Who. Die traditionelle Sommerkonzertreihe „BBC Proms“ startet heute. Und wie immer hält das Programm in den nächsten acht Wochen absolute Klassiker bereit, stellt neue, aufstrebende Künstler vor und liefert ein paar Überraschungen. Gaby Biesinger aus unserem ARD-Studio in London gibt einen Ausblick auf die Highlights.
Klassische Musik und Elektro - geht das zusammen? Für die Macher*innen des Detect Classic Festivals ist die Antwort eindeutig: ja. Ein ganzes Wochenende lang können Besucher*innen und Musiker*innen alle möglichen Musikrichtungen genießen - ohne die Zwänge des klassischen Konzertbetriebs. Das Festival findet auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofs Bröllin nördlich von Prenzlau statt. Wir sprechen mit Konstantin Udert, Geschäftsführer der Jungen Norddeutschen Philharmonie und Mit-Initiator des Festivals.
- "Who'd have thought that snow falls" - Video-Chor-Installation in der St. Elisabeth
Eine Installation in der St. Elisabethkirche rückt Stimmen, Bilder, Geräusche und Gesänge aus der ostukrainischen Region Luhansk ins Zentrum. Sänger*innen aus Berlin und der Ukraine singen dazu live und treten mit der abgeschnittenen Region und ihren Menschen in Verbindung. Denn Luhansk ist seit 2022 von Russland besetzt und die ukrainischen Traditionen können wenn nur im Verborgenen bewahrt werden. Vor dem Vergessen will sie ein Audio- und Bildarchiv bewahren und die Installation "Who'd have thought that snow falls". Wir sprechen mit dem künstlerischen Leiter des Projekts, Matthias Schönijahn
- Wagnerheld und Festivalmacher - Tomasz Konieczny
Es ist die größte Open-Air-Opernveranstaltung: das Baltic Opera Festival im polnischen Sopot, dem Seebad bei Gdańsk. Der polnische Bassbariton Tomasz Konieczny ist dessen künstlerischer Leiter, Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth Ehrenschirmherrin. Gespielt in der Waldbühne von Sopot vor rund 4.500 Zuschauern und im Danziger Opernhaus. Das Ukrainian Freedom Orchestra ist als Orchestra in Residence dabei und wird Beethovens Neunte aufführen - mit dem Schlußchor in ukrainischer Sprache. Es wird europäische Solidarität gefeiert. Wagners "Fliegender Holländer" mit Tomasz Konieczny in der Titelrolle, Humperdincks "Hänsel und Gretel" und Puccinis "Turandot" stehen auf dem Programm der zweiten Ausgabe des Festivals. Tomasz Konieczny, der gerade noch an der Berliner Staatsoper in Puccinis "Fanciulla del West" zu erleben war, erzählt von seiner Festivalidee.
- Klassiksplit: Die "Unvollendete Sinfonie" von Franz Schubert
In einer Erzählung von Honoré de Balzac ("Das unbekannte Meisterwerk", 1831) will ein Künstler einen perfekten Frauenkörper malen. Er wird an seinem Perfektionismus scheitern. Nichts als Geschmier und Gekrickel, aus dem allerdings ein sensationell gemaltes Detail ragt: ein Fuß, ein „entzückender, ein lebendiger Fuß". Die Betrachtenden sind hingerissen und stellen sich vor, wie wundervoll wohl dann erst der komplette Körper aussähe. Ähnlich geht es der Sinfonie in h-Moll von Franz Schubert (1822), von der es zwar mehr gibt als nur ein Detail. Allerdings sind nur zwei statt - wie zu der Zeit üblich - vier Sätze sind fertig geworden. Und die sind so unheimlich und gleichzeitig so schön und außergewöhnlich, dass man bis heute über sie rätselt. Von dieser "Unvollendeten Sinfonie" erzählt Carolin Pirich im Klassiksplit.
- Staatsoper für alle: "Melancholie des Widerstandes"
Kultur sollte für alle da sein, dachte sich 2007 der langjährige und heute ehemalige Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden Daniel Barenboim - und erfand die "Staatsoper für alle", kurz Sofa. Seitdem können jedes Jahr auf dem Bebelplatz ausgewählte Stücke der Staatskapelle Berlin kostenlos als Open-Air-Klassik-Konzert verfolgt werden. Heute stehen auf dem Programm: Richard Wagners Ouvertüre zu "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg" und "Eine Alpensinfonie" op. 64 von Richard Strauss, dirigiert vom neuen Nachfolger Barenboims Christian Thielemann. Die "Staatsoper für alle" startete allerdings schon gestern mit einer Liveübertragung der "Melancholie des Widerstands" von Marc-André Dalbavie. Und bei der war Bruno Dietel dabei.
Konzerte, Opern, Jazz - das ist das ARD Radiofestival, in diesem Jahr von heute an bis zum 20. September, jeden Abend von 20 Uhr bis Mitternacht. Die ARD-Kulturradios präsentieren gemeinsame Höhepunkte aus ihren Sendegebieten sowie Highlights von weit darüber hinaus. Neben Konzertaufzeichnungen gibt es zahlreiche Live-Übertragungen, darunter Opernabende von den Bayreuther Festspielen oder die Last Night of the Proms in London. Andreas Göbel aus unserer Musikredaktion gibt einen Überblick.
- "Staatsoper für Alle": Die Dirigentin Marie Jacquot dirigiert die Oper "Melancholie des Widerstands"
Marie Jacquot gibt derzeit ein Debüt nach dem anderen: Nach der Komischen Oper im vergangenen Jahr folgten erst die Münchner Philharmoniker und jetzt die Berliner Staatsoper. Dort dirigiert die Französin die filmische Oper "Melancholie des Widerstands". Über Debüts, düstere Zeiten auf der Bühne sowie in ihrem Heimatland Frankreich sprechen wir mit Marie Jacquot. Sie besucht uns in Studio, bevor sie am Abend wieder auf der Bühne steht – und auf der Leinwand auf dem Bebelplatz bei "Staatsoper für Alle" zu sehen sein wird. radio3 überträgt die Oper morgen Abend (13.07.) ab 20:00 Uhr.
Das Festival "Heroines of Sound" ist ein diverses, genreübergreifendes und feministisches Musikformat. In diesem Jahr wirft das Festival ein besonderes Schlaglicht auf das Schaffen weiblicher und non-binärer Musiker*innen. Erkundet werden die elektronische Musik, die Möglichkeiten der menschlichen Stimme und die Wechselwirkung zwischen Elektronik und Körper. Die diesjährige Ausgabe im Radialsystem wird von der Frankfurter Komponistin, Sängerin und Performerin, Julia Mihály, mitkuratiert. Mit ihr sprechen wir jetzt auf radio3.
Wer war, wer ist Johannes Brahms? Dieser Frage nähert sich im Juli der Journalist Peter Uehling in einer 21-teiligen Serie auf radio3. In dieser filetiert er das Leben und Werk des berühmten Komponisten und fragt, warum Brahms den Stempel "konservativ" erhalten hat, welche Rolle Wien in seinem Leben spielte, warum Frauen einen sonderbaren Part einnehmen und weshalb Brahms Requiem zum Erfolg wurde.
Die Capella de la Torre ist das erfolgreichste Berliner Ensemble für die Alte Musik aus der Zeit vor dem Barock. Schalmei-Spielerin Katharina Bäuml hat dieses Bläserensemble gegründet. Gerade ist ein neues Album erschienen: Zusammen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks hat sie unter der Leitung von Florian Helgath die "Musikalischen Exequien" von Heinrich Schütz aufgenommen. Dazu Schütz-Motetten und vier Stücke seiner Zeitgenossen. Auf radio3 stellt Katharina Bäuml die neue Aufnahme vor, schaut zurück auf die vergangene Saison und voraus auf das Spieljahr 2024/25.
1843 schreibt Fanny Hensel an den Musikverleger Hans Hauser: "Ein Dilettant ist schon ein schreckliches Geschöpf, ein weiblicher Autor ein noch schrecklicheres, wenn aber beides sich in einer Person vereinigt, wird natürlich das allerschrecklichste Wesen daraus." Mit diesem Schreiben zusammen empfiehlt sie ihm Komponistionen von sich, die zeigen, dass sie mit dem Talent ihres Bruders mitgehalten hat, dem Talent ihres Bruders Felix Mendelssohn Bartholdy. Allerdings durfte sich nur Felix als Musikmensch entfalten, wurde weltberühmt als Komponist, Dirigent, Pianist, Wiederentdecker von Johann Sebastian Bach.
Dabei klingen manche von Fanny Hensels Stücken so waghalsig und neu, dass man auf die Idee kommen kann, manchen berühmten ihrer komponierenden Zeitgenossen war es sehr recht, dass damals nur wenig von ihr bekannt war. So wäre es zumindest nicht so leicht aufgedeckt worden, hätten sie zum Beispiel von ihrem Klavierstück "Abschied von Rom" abgeschrieben. Nur eine Vermutung, natürlich.
Von diesem "Abschied von Rom" erzählt Carolin Pirich im Klassiksplit.
- Klassik für Eilige: Mozarts g-Moll KV 550 und Beethovens 5. Sinfonie
Kürzen kann man immer! Diese Erfahrung hat Radiomacher Stefan Holzapfel in vielen Sendejahren gemacht. Nun setzt er sie in einer kleinen Reihe um und kürzt beliebte und bekannte Werke aus dem Kanon der Klassik. Beethoven, Mozart, Brahms - keiner der Großen ist vor Holzapfels Schnitten sicher. Aber er gibt auch immer etwas zurück: kurze und launige Informationen rund um das gekürzte Werk.
Können Pflanzen singen? Wie können wir mit ihnen kommunizieren? Der Berliner Komponist Rubin Henkel möchte mit seinem Musikprojekt Mensch und Natur in Verbindung bringen. Seine Komposition macht Biorythmen von Pflanzen als Klaviermusik hörbar. Ab heute ist seine Klanginstallation auf der Art Biesenthal zu erleben. Die Open Air-Kunstausstellung findet einmal im Jahr auf dem Gelände der Wehrmühle Biesenthal statt. Über seine Komposition, die Musik der Pflanzen und wie wir ihr lauschen können, sprechen wir mit dem Komponisten Rubin Henkel.
Diese vier Berliner Jungs haben gerade jede Menge Aufmerksamkeit bei Instagram: die "German Gents". Dahinter stecken Armin Horn, Thoma Wutz, Marcel Raschke und Raphael Riebesell. Das Quartett performt bekannte Lieder in A-Capella-Versionen - im Stile eines traditionellen Männerchores. Vor allem zur Fußball-EM haben sie mit ihren Gesangs-Varianten zu bekannten Fußball-Songs viele Likes bekommen.
- Das Ensemble Jeune Esprit bei den Lehniner Sommermusiken 2024
"Neue Generationen - Alte Musik" ist das Motto der Lehniner Sommermusiken 2024. Chor- und Orchesterkonzerte, Orgelmusiken und die halbszenische Aufführung von Henry Purcells "King Arthur" finden in der Klosterkirche statt. Im Mittelpunkt stehen talentierte junge Musikerinnen und Musiker. Am Sonnabendnachmittag stellt sich ein neues Ensemble vor: Jeune Esprit. Im Rahmen eines Workshops hat es zwei geistliche Kantaten von Johann Sebastian Bach erarbeitet und führt sie mit Solisten und dem Chor "Cantores minores" Berlin auf. KMD Gerhard Oppelt stellt das Projekt auf radio3 vor.
- "Europa tanzt": Ein Abend mit der Akademie für Alte Musik Berlin
"Europa tanzt" heißt ein Abend der Akademie für Alte Musik am Freitag in der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte. Lauter Tanzmusik des Barock steht auf dem Programm und dazu trägt die Sängerin und Musikvermittlerin Elke Kottmair Auszüge aus Tanztraktaten vor. Wie bewegte man sich im 17. und 18. Jahrhundert anmutig und gesittet in der höfischen Gesellschaft? Wir klang Tanzmusik in den Ländern Europas? Konzertmeister Georg Kallweit berichtet auf radio3 von den Proben zu diesem Projekt.
- UckerOper: "Carmen Fokussiert" nach Georges Bizet
"Carmen Fokussiert" - die Zuspitzung von Georges Bizets Erfolgsoper auf die zentrale Dreiecksgeschichte gibt es in diesem Sommer bei der "UckerOper" in Angermünde, Szczecin und weiteren Orten der Uckermark. Opernregisseur Holger Müller-Brandes hat zusammen mit einer Sängerin eine ambitionierte Idee in die Tat umgesetzt: Musiktheater auf das platte Land zu bringen, in die dünn besiedelte Uckermark. Holger Müller-Brandes berichtet in "Klassik bis Zwei" über die Geschichte des Projekts und über seine Zuspitzung von Georges Bizets Erfolgsoper auf die zentrale Dreiecksgeschichte.
- Staatsoper Unter den Linden: "Melancholie des Widerstands"
Als letzte Premiere dieser Spielzeit hat die Staatsoper Unter den Linden Berlin eine Uraufführung präsentiert: "Melancholie des Widerstands" nach dem Roman von László Krasznahorkai, komponiert von Marc-André Dalbavie. David Marton, der sich mit dem Stoff nicht das erste Mal auseinandersetzt, hatte die Regie, und Marie Jacquot hat ihr Debüt am Haus gegeben. Andreas Göbel berichtet vom Premierenabend.
Berlin war schon vor 130 Jahren eine Filmstadt. Im November 1894 zeigten die Brüder Skladanowsky im Varieté Wintergarten erste kurze Filme - einen Monat bevor die Brüder Lumière in Paris ihren technisch überlegenen Kinematographen präsentierten. Es folgte die Stummfilmzeit, bei der immer längere und besser produzierte Filme mit Live-Musik unterlegt wurden. Der Verein Laufende Bilder Berlin e.V. möchte daran erinnern. Einmal pro Woche werden in der Kreuzberger Kneipe Froschkönig Stummfilme mit Klavierbegleitung gezeigt. Und manchmal treten noch andere Musiker auf - wie unsere beiden Gäste heute. Wir sprechen mit Posaunisten und Dirigenten Burkhard Götze und dem Flötisten Martin Bosse-Platière über Stummfilme und die dazu passende Musik.
- Chor aus 1.000 Personen in der Berliner Philharmonie
Am Sonntag tritt in der Philharmonie ein Chor im Großformat auf: 1000 Sängerinnen und Sänger aus aller Welt reisen eigens nach Berlin, um gemeinsam Verdis Messa da Requiem zu singen. Es spielt das Staatsorchester Rheinische Philharmonie, unter der Leitung von Sergi Gili Solé. Unsere Reporterin Antje Bonhage war bei einer Probe dabei.
Kann man als Pianist auch einfach so Cembalo spielen? Das zeigt sich, wenn der viel gelobte Kit Armstrong mit der Akademie für Alte Musik seine Hommage an die Bach-Dynastie spielt. Auf dem Programm standen gestern im Konzerthaus Solokonzerte von Johann Sebastian Bach und Komponisten der Bach-Familie. Unser Musikkritiker Clemens Goldberg war dabei.
- Uraufführung: "Melancholie des Widerstands" in der Berliner Staatsoper
Zum Saisonende zeigt die Berliner Staatsoper am 30. Juni eine weitere Uraufführung und reizt dabei die Grenzen der Gattung Oper aus: In "Melancholie des Widerstands" treffen Literatur und Film auf Musiktheater und die große Orchestrierung. Vorlage für die Inszenierung ist der gleichnamige Roman des ungarischen Schriftstellers László Krasznahorkai, der bereits 1989 erschienen ist. Im Mittelpunkt stehen eine Kleinstadt und ihre Bewohner:innen, die von einer mysteriösen Macht heimgesucht werden. Die drohende Apokalypse darf man durchaus als Parabel auf die Gegenwart verstehen. Susanne Lang war für radio3 bei der Probe dabei.
- Hommage à Paris: Kammermusikfestival der Hochschule für Musik Hanns Eisler
Die Geigerin Johanna Staemmler im Gespräch auf radio3 über das Kammermusikfestival der Hochschule für Musik Hanns Eisler, das am kommenden Freitag (28.06.) unter dem Motto "Hommage à Paris" im Krönungskutschen-Saal stattfindet.
Heute Abend kommt die tiefste Tuba der Welt nach Berlin. Der Tuba wird derzeit als Instrument des Jahres besonders viel Aufmerksamkeit zuteil - und nun dieser einen, 50 Kilo schweren Subkontrabass-B-Riesentuba ganz im Besonderen: Im Rahmen der Sonderausstellung "Tiefes Blech" ist sie einmalig im Berliner Musikinstrumenten-Museum zu hören. Woher sie kommt und was sie sonst noch so ausmacht, weiß unsere Reporterin Antje Bonhage.
Der Walzer ist der Champagner unter den Tänzen. Ein Prickeln von Luxus und Weltflucht, er passt zu Hochzeiten, Neujahrskonzerten und in Ballsäle, wo sich Paare mal schnell, mal langsam unter funkelnden Kronleuchtern drehen, bis sie nicht mehr unterscheiden können, ob ihnen nun der Dreivierteltakt oder der Inhalt des Glases in den Kopf gestiegen ist. In Maurice Ravels Walzer für Orchester bleibt am Ende von Luxus und Leichtigkeit allerdings wenig übrig. Davon erzählt Carolin Pirich im Klassiksplit. Sie beginnt zunächst da, wo die Welt noch in alter Ordnung ist.
"Nixon in China", das ist die wichtigste Oper von des amerikanischen Minimal Music-Komponisten John Adams. Das Werk gilt als eine der bedeutendsten Werke des Musiktheaters der Nachkriegszeit. In Berlin zu sehen war "Nixon in China" noch nie. Bis letzten Samstag, wo an der Deutschen Oper eine Inszenierung davon neu herauskam. Die Regie hatte das Team "Hauen und Stechen". Unser Opern-Kritiker Kai Luehrs-Kaiser hat die Premiere besucht.
- Saisonabschluss der Philharmoniker in der Waldbühne
Das Abschlusskonzert der Berliner Philharmoniker in der Waldbühne hat richtigen Eventcharakter. Die Besucher dürfen nämlich ihr eigenes Picknick mit in die Waldbühne bringen. Nebenbei können sie dann Werke genießen wie den Boléro von Maurice Ravel. Auch unserer Reporter Oliver Kranz hat sich mit einem Getränk unter die Zuschauer gemischt und berichtet für uns von dem Abend.
2014 wurde in Berlin der Verein "Junge Kammerphilharmonie Berlin e.V." ins Leben gerufen. Ein Jahr später im Juli 2015 fand das erste Konzert unter Leitung des französischen Dirigenten Aurélien Bello statt. Gegründet wurde die Junge Kammerphilharmonie Berlin von Studierenden verschiedener Fachrichtungen und jungen Berufstätigen aus Berlin, die gleichzeitig auch die Orchestermitglieder sind - allesamt keine professionellen Musiker. Was alle verbindet, ist die gemeinsame Leidenschaft für die Musik, der Antrieb hohe musikalische Qualität mit herausragendem Zusammenspiel zu verbinden und die Begeisterung immer Neues dazuzulernen. Seit 2016 ist die Kammerphilharmonie offiziell das Ensemble des Jungen Freundeskreises der Berliner Philharmoniker. So wird das Orchester von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker musikalisch unterstützt z.B. durch die Betreuung von Proben und als Solisten im Konzert.
Am 23.06. gibt die Junge Kammerphilharmonie Berlin ein Konzert unter dem Motto "Verwurzelt". Dann stehen Werke von Ludwig van Beethoven, Giovanni Gabrieli und Jean Sibelius auf dem Programm. Was es mit diesem Programm auf sich hat und über das Mitmachen in der Jungen Kammerphilharmonie Berlin können wir mit der Geigerin und Medizinerin, die zugleich auch Gründungsmitglied ist, Marisa Klemp, sprechen.
- Waldbühnenkonzert der Philharmoniker - Gespräch mit Philip Bohnen
Wenn die Berliner Philharmoniker heute Abend ihren Saisonabschluss in der Waldbühne begehen, dann hat das Konzert auch einen Eventcharakter. Die Besucher dürfen nämlich ihr eigenes Picknick mit in die Waldbühne bringen. Nebenbei können sie dann Werke genießen wie den Boléro von Maurice Ravel. Wir blicken mit Philip Bohnen, er spielt bei den Berliner Philharmonikern die zweite Violine, auf das Konzert heute Abend.
- Fête de la Musique - Den Sommer mit Straßenmusik begrüßen
Heute wird - wie jedes Jahr am 21. Juni - die Fête de la Musique gefeiert - in weit über 1.000 Städten weltweit. Den Sommer mit Straßenmusik begrüßen - das ist die Grundidee des 1982 in Frankreich ins Leben gerufenen Musikfests - an Orten, wo man ihr sonst nicht unbedingt begegnet. Auf radio3 geben wir einen Überblick über die drei radio3-Bühnen in Berlin und blicken auf die Geschichte des Festivals zurück.
- Fête de la Musique: Das sind die Bühnen, die radio3 präsentiert
Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres an den sich traditionell eine lange Nacht anschließt. Denn dann findet in weltweit 1300 Städten die Fête de la Musique statt. Zu diesen Städten gehören auch Potsdam, Brandenburg an der Havel und natürlich Berlin. Dort gibt es Musik an über 200 Orten zu entdecken: in Clubs aber auch in Gärten, Kirchengemeindesälen oder einfach auf dem Gehweg. Um die Auswahl leichter zu machen sprechen wir vorab mit dem Kurator der Berliner Fête de la Musique, Björn Döring.
- Endspurt bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci
Die Musikfestpiele Potsdam Sanssouci 2024 gehen auf die Zielgerade. In 41 Konzerten geht es in diesem Jahr um Tanz. Ab Donnerstag auch mit dem erstmals ausgewählten Ensemble in Residence: Das ist die 1999 gegründete Cappella Mediterranea. Geleitet wird sie vom argentinischen Cembalisten und Dirigenten Leonardo García Alarcón. Vokalmusik ist die Spezialität der Cappella Mediterranea, häufig aus den Ländern Lateinamerikas. Carsten Hinrichs, der Chefdramaturg und stellvertretender Künstlerischer Leiter der Musikfestpiele Potsdam Sanssouci, wird über die Konzerte und Projekte dieses Ensembles erzählen und auch eine persönliche Bilanz ziehen. Denn er verlässt das Festival in Richtung Thüringen.
- Sir Simon Rattle dirigiert die Staatskapelle Berlin
Der ehemalige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle ist mal wieder in Berlin zu erleben, diesmal allerdings am Pult der Staatskapelle Berlin, der er seit etlichen Jahren als Gastdirigent verbunden ist. Auf sein Programm hat er zum Bruckner-Jahr die vierte Sinfonie des Komponisten gesetzt. Dazu gibt es "Die sieben Todsünden" von Kurt Weill, u. a. mit der Mezzosopranistin Magdalena Kozená als Solistin. Gestern war das erste von zwei Konzerten in der Staatsoper Unter den Linden.
- Klassiksplits: Robert Schumann: Geistervariationen
Jeder Künstler habe eine Aufgabe, hat Robert Schumann einmal gesagt, und zwar die, "Licht zu senden in die Tiefe des menschlichen Herzens." Als er am Ende seines Lebens - mit 43 Jahren - selbst immer wieder in verzweifelte Zustände kam - heute vermutet man, dass er manisch depressiv war - versuchte er, sich selbst Licht in die Tiefe seines Herzens zu schicken, und schrieb seine Variationen über ein Thema in Es-Dur.
Sie gehören zu den weniger bekannten Stücken von Robert Schumann, was vielleicht auch daran liegen mag, dass er sie schrieb, kurz bevor er sich in die Nervenheilanstalt Bonn-Endenich einweisen und sie sein Kollege und Freund Johannes Brahms in der Schublade verschwinden ließ. Warum sie heute vor allem unter dem Titel "Geister-Variationen" bekannt sind, davon erzählt Carolin Pirich an diesem Montag in unserem Klassiksplit.
- Deutscher Jazz-Star Vana Gierig mit Ute Lemper auf Deutschland-Tour
Der in München geborene Pianist und Komponist Vana Gierig heißt eigentlich Werner. Doch seit Jahren wird er als Vana nicht nur in der New Yorker Jazz- Szene gefeiert. Dort, im legendären East Village, hat er mit einem Partner einen Jazzclub. Hier schlägt das Herz seiner Projekte: sein Klavier-Trio, das gerne auch mit Weltstars auf Tour geht. Gierig begleitet auch regelmäßig die deutsche Sängerin Ute Lemper - etwa bei ihrer Show "Rendevouz mit Marlene". Jetzt ist er auf Europatournee - teils zusammen mit Ute Lemper. Morgen Abend sind die beiden auf Schloss Neuhardenberg zu erleben. Ein Porträt von Antje Passenheim.
- Berliner Philharmoniker live in rund 165 europäischen Kinos
Heute Abend sind wieder in zahlreichen Kinos europaweit die Berliner Philharmoniker LIVE zu erleben. In Berlin unter anderem im Zoopalast oder im Kino Union Friedrichshagen. Und in Potsdam im Thalia Kino. Auf dem Programm heute: Mahlers Sechste. Seine letzte Sinfonie. Wir sprechen mit Philipp Bohnen, er spielt Violine bei den Philharmonikern. Und er ist Medienvorstand des Orchesters.
- "musica reanimata": Konzertreihe in Erinnerung an verfolgte Komponisten
Deutsche Truppen sind im März 1939 in Tschechien einmarschiert. Hitler proklamierte das "Protektorat Böhmen und Mähren". Doch statt Schutz kamen Verfolgung und Entrechtung. Besonders betroffen: die Menschen jüdischer Herkunft. Jüdische Musiker wurden mit Berufsverbot belegt, sie durften keine Musikinstrumente besitzen. Dagegen hat sich Widerstand geregt. Drei verfolgte Komponisten werden an diesem Wochenende in vier Konzerten vorgestellt: Rudolf Karel, Petr Eben und Miloslav Kabeláč. Albrecht Dümling vom Förderverein "musica reanimata" stellt das Projekt auf radio3 vor.
Das 20. Jahrhundert war auch das der beiden Weltkriege. Und einige der bedeutendsten Komponisten haben die Katastrophen dieser Zeit in ihren Werken widergespiegelt. Der Kulturhistoriker Jeremy Eichler hat in seinem neuen Buch "Das Echo der Zeit. Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege" vier exemplarische Beispiele beleuchtet und vertieft. Andreas Göbel stellt das Buch vor.
- Im nächsten Jahr wird der Rundfunkchor Berlin 100 Jahre
100 Jahre alt wird der Rundfunkchor Berlin im Mai nächsten Jahres. 1925 gründete er sich als "Funk-Chor" in Berlin, nur zwei Jahre nach dem Rundfunk selbst. Der Chor wird das Jubiläum in der kommenden Saison gebührend feiern. Was dabei alles auf dem Programm stehen wird, haben die Chordirektorin Rachel-Sophia Dries und der Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin, Gijs Leenaars, heute Mittag vorgestellt. Antje Bonhage war dabei.
Der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov hat ein Leben lang dem Druck widerstanden, sich anzupassen, zu Sowjetzeiten ebenso wie in jüngerer Zeit. Im März 2022, kurz nach der Invasion der russischen Armee in die Ukraine, Silvestrov ist damals 84 Jahre alt, hat ihn seine Tochter überredet, mit ihr und ihrer Tochter aus Kyjiw zu fliehen. Dort, in Kyjiw, ist acht Jahre zuvor Silvestrovs Komposition "Maidan 2014" entstanden. Davon erzählt Carolin Pirich heute im Klassiksplit.
Im Modeatelier VEB "Berliner Schick" wird massenhaft unbrauchbare Ware produziert. Da schneidert die bescheidene Gisela ein Modell, das auf einer Modemesse zum Messeschlager wird. Die Operette "Messeschlager Gisela" wurde 1960 uraufgeführt und war wohl eine der erfolgreichsten Operetten der DDR-Geschichte. Jetzt hat Axel Ranisch das Stück für die Komische Oper wieder auf die Bühne gebracht. Kai Luehrs-Kaiser hat es sich angesehen.
Heute Abend spielt der spanische Klarinettist Pablo Barragán beim Festival "Intonations" im Kühlhaus Berlin in der Suite aus Igor Strawinskys "Geschichte vom Soldaten". Barragán hat in seiner Heimat Andalusien studiert, an der Barenboim-Said Foundation und an der Musikakademie Basel. Daniel Barenboim hatte ihn eingeladen ins West-Eastern Divan Orchestra, inzwischen lehrt Barragán selbst als Professor an der Akademie. Er ist Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs und sein Brahms-Album hat große Beachtung gefunden. Heute erzählt er auf radio3 von seinem Werdegang und von der "Intonations"-Familie.
Der Verein Global Goals Berlin hat 17 Klaviere in der Stadt verteilt. Anlässlich der morgigen Europawahl sollen die 17 Klaviere dabei die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen symbolisieren: wie z.B. keine Armut, Klimaschutz umsetzen, Hunger beenden oder Geschlechtergleichheit. Bis 2035 will Global Goals alle Nachhaltigkeitsziele für Berlin umsetzen und mit den 17 Klavieren nun ein erstes musikalisches Zeichen setzen. Wir sprechen darüber mit dem Vorstand von Global Goals, Henning Wehmeyer.
Dirigieren ist kein leichtes Handwerk und erfordert jahrelanges Üben. Das Siemens Arts Program hat 2020 erstmals ein Dirigier-Stipendium an junge Dirigenten vergeben - im Rahmen des Ausbildungsprogramms der Karajan-Akademie. Dort wird u.a. der musikalische Nachwuchs der Berliner Philharmoniker ausgebildet. Am Sonntag erfolgt nun die zweite Vergabe, zu der es drei Studenten ins Finale geschafft haben. Wir sprechen darüber mit dem Kulturmanager und Dirigenten Prof. Dr. Stephan Frucht. Er ist seit 2015 künstlerischer Leiter des Siemens Arts Program und Teil der Jury.
- Eröffnungskonzert der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Tanzkunst des modernen Zeitalters, ausgehend von Frankreich, aus dem Kunststil Rokoko: das Ballett. "Von französischen Tanzmeistern lernt ganz Europa, sich schöner zu bewegen", heißt es deshalb auch in der Programmankündigung der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Im Rahmen dessen wurde der Tanz gestern beim Eröffnungskonzert der Musikfestspiele sogar in die Kirche geholt, in die Friedenskirche Sanssouci. Unser Musikkritiker Clemens Goldberg war dabei.
- Honeggers "Jeanne d'Arc au bûcher": Alan Gilbert dirigiert die Berliner Philharmoniker
Jeanne d'Arc - auch bekannt als die Jungfrau von Orléans - zog einst als erste Frau überhaupt in einen Krieg. Im Verlauf des Hundertjährigen Kriegs im 14. und 15. Jahrhundert setzte sie sich für ihr Land Frankreich gegen die Engländer ein und wurde dafür am 30. Mai 1431, im Alter von nur 19 Jahren, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Trotz ihres frühen Todes gilt sie bis heute als Märtyrerin, die sich für ihr Land aufopferte. Der Schweizer Komponist Arthur Honegger widmete dieser Nationalheldin ein Oratorium namens "Jeanne d'Arc au bûcher" (dt.: Johanna auf dem Scheiterhaufen), das 1938 seine Uraufführung in Basel feierte. Gestern Abend haben es die Berliner Philharmoniker zusammen mit dem US-Dirigenten Alan Gilbert hier in Berlin aufgeführt. Und unser Musikredakteur Andreas Göbel war dabei.
- Young Euro Classic mit neuer Künstlerischer Leitung
Das große Berliner Festival der internationalen Jugendorchester, Young Euro Classic, hat einen neuen künstlerischen Leiter: den Cellisten Alban Gerhardt. Zusammen mit dem Komponisten Mathias Hinke wird er sich zukünftig um das Festival kümmern, wurde heute bekannt. Und wir sprechen mit Alban Gerhardt darüber, was ihm das Jugendorchester bedeutet und was er bei Young Euro Classic vorhat.
- "Dünnes Eis" - Produktion des Jugendchor der Staatsoper
Im Chor der Jungen Staatsoper Berlin singen 35 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Sie haben ein eigenes Chorprojekt entwickelt mit dem Titel "Dünnes Eis". Wohin mit dem drängenden Aktionismus? Wie erklärt man die lähmende Schwere, die einen dann doch zuhause bleiben lässt? Warum scheinen eigentlich alle zu wissen, wie man richtig handelt? "Dünnes Eis" stellt sich diesen Fragen in Musik aus verschiedenen Epochen, selbstgeschriebenen Texten, Szenen und Choreographien. Tomas Fitzel war bei einer Probe dabei.
- Der Geiger Guy Braunstein - Violinkonzert mit Beatles-Hits
Abbey Road Concerto "for John, Paul, George & Ringo"
Geiger, Komponist und Arrangeur Guy Braunstein widmet sich auf seinem neuen Album englischem Repertoire mit einem besonderen Dreh: Nicht nur wurden Frederick Delius’ Violinkonzert und Ralph Vaughan-Williams’ „The lark ascending“ seinerzeit erstmals in den Abbey Road Studios aufgenommen; auch sein eigenes „Abbey Road Concerto“, ein hochvirtuoses Violinkonzert, basierend auf Themen des gleichnamigen Beatles-Albums, zollt den heiligen Aufnahme-Hallen in London Tribut. Eingespielt wurde die CD gemeinsam mit dem Orchestre Philharmonique de Liège unter der kongenialen Leitung von Alondra de la Parra.
Den Ort am Fuße der Elsenbrücke in Berlin-Friedrichshain, am Eingang zur Halbinsel Stralau, den kennt über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus das musikliebende Publikum, das Techno und House schätzt. Dort liegt gegenüber der Cocktailbar "Krass Böser Wolf" - noch - der Club "Wilde Renate".
Dort also, wo das nachtfeiernde Publikum in den Morgenstunden aus der Wilden Renate hinaus auf die Straße tritt und in die aufgehende Sonne blinzelt, wohnte einst das im 19. Jahrhundert berühmte und hoch geschätzte "Fräulein Emilie Mayer", am Markgrafendamm 72. Neben ihrer Anschrift hatte sie im Berliner Adressbuch selbstbewusst und als Frau in Preußen damals ungewöhnlich die Berufsbezeichnung eintragen lassen: "Componistin".
Allein acht Sinfonien hat Emilie Mayer komponiert. Von ihrer 3. Sinfonie erzählt Carolin Pirich heute in unserem Klassiksplit.
Im Jahre 1682 wurde Peter der Große Zar von Russland. Er ging später als einer der bedeutendsten Herrscher Russlands in die Geschichte ein. Aber die Situation nach seiner Machtübernahme war keineswegs stabil, sondern geprägt von chaotischen politischen Zuständen in Moskau. Genau jene Zeit thematisiert die Oper "Chowanschtschina" des russischen Komponisten Modest Mussorgsky. Sie hat gestern Abend ihre Premiere in der Staatsoper Unter den Linden gefeiert - und unser Opernkritiker Kai Luehrs-Kaiser war dabei.
- Christian Reichart, Vizepräsident der Berliner Operngruppe
Opern in Berlin auf die Konzertbühne zu bringen, "die abseits des gängigen Opernrepertoires stehen und hier entweder noch nie oder seit vielen Jahrzehnten nicht mehr zu hören waren", das ist das Ziel der Berliner Operngruppe. Junge Musikprofis aus der freien Szene und Laien führen seit 2010 einmal jährlich eine Oper projektweise auf - seit 2013 im Berliner Konzerthaus und seid 2017 mit Unterstützung des historischen Ricordi Archivs in Mailand. In diesem Jahr steht "Le Villi" auf dem Programm, die erste Oper von Giacomo Puccini. Christian Reichart, Vizepräsident der bog, macht auf radio3 neugierig auf die Aufführung und die Berliner Operngruppe.
- Eric Pfeil: "Ciao Amore, ciao: Mit 100 neuen und alten Songs durch Italien"
Der Italien-Klassiker von Adriano Celentano: wenn man den hört, will man gleich Strandurlaub mit Vespa machen! 2022 erschien ein nach diesem Titel benanntes Buch von Eric Pfeil, das unverhofft zu einem Besteller wurde. Er erklärte darin sein Lieblingsland Italien - anhand von 100 Songs und landete einen Bestseller. Vor zwei Wochen kam der Nachfolger heraus und jetzt tourt Eric Pfeil mit "Ciao Amore, ciao" durch die Republik, heute Abend gastiert er im Pfefferberg Theater. Anja Caspary hat sich schon vorher mit ihm getroffen.
- Alles fließt gut - der Pianist Martin Helmchen im Gespräch
Der Pianist Martin Helmchen berichtet auf radio3 über sein aktuelles Bach-Album "Six Partitas" - unser "Album der Woche" - und das Kammermusikfest "Fliessen" in Brandenburg, zu dem er und die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker ihre Musikerfreunde einladen.
Im Klassiksplit geht es heute um das vielleicht traurigste Stück in der Musikgeschichte: das Lamento der Dido aus der Oper "Dido und Aeneas" von Henry Purcell aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Ein Klagegesang aus Liebeskummer, der sogar die Pop-Geschichte beeinflusst hat. Ein Beitrag von Carolin Pirich.
Das südafrikanisch-deutsche Signum Quartett ist immer wieder zu Gast im Berliner PierreBoulez Saal. Derzeit beschäftigen sie sich mit einem Zyklus von fünf Quartetten von Jörg Widmann. Diesmal stand das siebte auf dem Programm. Dazu Stücke von Haydn und Janáček. Wie die Mischung aus Klassik, Spätromantik und Zeitgenössischem funktionierte, berichtet Konzertkritiker Clemens Goldberg.
Alle mitspielen! Auf der Geige, der Flöte, der Trompete – beim Symphonic Mob. Das Mitmach-Konzert vom Deutschen Symphonie Orchester Berlin. Laien spielen zusammen mit Profis und musizieren ganz spontan gemeinsam. Aber bevor es morgen in der Mall of Berlin losgeht, wird doch ein wenig geprobt. Und dabei hat Kulturreporterin Barbara Wiegand zugeschaut und zugehört.
- "Rote Messe" - Der Rundfunkchor Berlin in der MaHalla
Der Rundfunkchor Berlin, zweifellos einer der besten professionellen Chöre weltweit, ist auch dafür bekannt, gerne mal an ungewöhnlichen Orten aufzutreten. Diesmal hat das Ensemble eine ehemalige Industriehalle in Berlin-Oberschöneweide als Aufführungsort auserkoren: die MaHalla. In dem einstigen Drehstromkraftwerk gibt es am Wochenende Rossinis "Petite Messe solenelle" zu erleben, durchbrochen unter anderem von Schönbergs "Pierrot lunaire" . "Rote Messe" hat der Rundfunkchor das Werk genannt. Antje Bonhage war bei einer Probe dabei und berichtet darüber im Gespräch mit Shelly Kupferberg.
- Yannick Nézet-Séguin und die Berliner Philharmoniker
Der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin ist regelmäßiger Gast bei den Berliner Philharmonikern. Für sein aktuellen Programm hat er sich die monumentale siebte Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch ausgesucht. Daneben gibt die italienische Pianistin Beatrice Rana ihr Debüt bei den Philharmonikern mit dem Klavierkonzert von Clara Schumann. Unser Kritiker Andreas Göbel war bei der ersten von insgesamt drei Aufführungen und erzählt wie es war.
Berlins größtes Spontanorchester hat Geburtstag. Der "Symphonic Mob" vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wird 10 Jahre alt. Er bietet allen, die ein Instrument beherrschen, üben oder mitsingen möchten, am Samstag in der "Mall of Berlin" die Möglichkeit, gemeinsam mit den Orchesterprofis des DSO und dem Chor ensemberlino vocale aufzutreten. Auch die Sopranistin Maria Kokareva und der Tenor Johan Krogius sind mit dabei. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Lili Boulanger, Prokofjew, Verdi und Händel. Dirigiert werden die rund 1.000 Mitwirkenden aller Altersstufen in diesem Jahr das erste Mal von der Dirigentin Anna Skyleva, der Musikdirektorin des Theaters Magdeburg. Mit ihr können wir über dieses besondere Konzert sprechen.
Bach - von Kindheit an offenbar ihr Kompass. Mit neun Jahren hat sie das erste Mal öffentlich Klavier gespielt, inzwischen ist die in Apulien geborene Beatrice Rana eine gefragte Pianistin, mit Spitzenorchestern weltweit unterwegs. Ob Debussy oder Tschaikowsky, Robert Schumann oder Clara Schumann: zahlreiche Alben hat sie veröffentlicht, das Klavierkonzert op. 7 von Clara Schumann ist dabei, jetzt erstmalig haben die Berliner Philharmoniker dieses Werk im Programm - an drei Abenden. Zuvor ist Carolin Pirich mit Beatrice Rana im Gespräch.
- Tobias Rempe - Neuer Intendant für das Konzerthaus
Das Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt bekommt einen neuen Intendanten: Ab September 2025 tritt Tobias Rempe, Mitbegründer und der Geschäftsführer des in Hamburg ansässigen Ensemble Resonanz, die Nachfolge des bisherigen Intendanten Sebastian Nordmann an. Dieser leitet das Konzerthaus seit 2009 und wird im Januar 2026 Intendant des Lucerne Festivals. Heute wurde Tobias Rempe der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dabei: Kultursenator Joe Chiallo und Joana Mallwitz, die Chefdirigentin des Konzerthausorchesters.
Antje Bonhage berichtet.
- Mario Häring zu Gast im Studio: EXTASE - Fiktives Partywochende in Berlin
Die Berliner Clubkultur strahlt auch auf die Klassik aus. Der Pianist Mario Häring ist in Berlin aufgewachsen und hat seinem neuen Album die Idee eines fiktiven Partywochenendes in Berlin zugrunde gelegt. "Extase" heißt es. In diesem Konzept stellt Häring spätromantisches Schwelgen in der 5. Klaviersonate von Alexander Skrjabin oder "Isoldens Liebestod" von Wagner neben Lieder von Debussy, mechanische Musik von John Cage und die zeitgenössische "Techno parade" des Franzosen Guillaume Connesson.
Im heutigen Klassiksplit erzählt Carolin Pirich heute eine Geschichte, die sehr gegenwärtig klingt. Das Werk, um das es geht, ist allerdings 1935 entstanden, in der Sowjetunion: Das Ballett "Der helle Bach" von Dmitri Schostakowitsch.
- Erfolgreich zum Bundeswettbewerb Jugend musiziert - das Konservatorium Cottbus
Nur die Besten der Besten jungen Musizierenden in Deutschland qualifizieren sich für den Bundeswettbewerb Jugend musiziert. Gestern ist der Bundeswettbewerb in Lübeck gestartet. Gut 100 Nachwuchsmusiker*innen aus Brandenburg sind eingeladen. Besonders erfolgreich waren Schüler der Kreismusikschule Elbe-Elster und des Cottbuser Konservatoriums. Beide Schulen schicken je 17 Musiker zum Finale. Was macht seine Musikschule erfolgreich? Darüber sprechen wir mit Michael Dittrich, dem Direktor des Cottbusser Konservatoriums auf radio3.
- "King Arthur" von Henry Purcell im Konzerthaus Berlin
Eines der originellsten Werke im Bereich Musiktheater ist Henry Purcells "King Arthur", eine Semi-Opera, also ein Mittelding aus Oper und Theater. Jetzt haben sich der RIAS Kammerchor und die Akademie für Alte Musik Berlin zusammengetan, um dieses Werk aufzuführen, und das in einer szenischen Umsetzung des Regisseurs Christoph von Bernuth. Zu erleben war es gestern im Konzerthaus Berlin unter der Leitung des Chefdirigenten des RIAS Kammerchors Justin Doyle. Eine Kritik von Andreas Göbel.
- Netzwerktreffen Classical:NEXT - Die Klassikwelt trifft sich in Berlin
Mehr als Tausend Musikprofis aus 50 Ländern treffen sich dieser Tage in Berlin: Musiker:innen, Manager:innen, Orchester, Labels, Verleger:innen und Journalist:innen besuchen das Netzwerktreffen "Classical:NEXT". Nach Ausgaben in Rotterdam 2019 und Hannover 2022 findet der Treff der Klassik-Szene erstmals in Berlin statt. Neben Konferenzen zur Zukunft der Klassik, zu Diversität, Publikumsentwicklung und Bildungsfragen wird es 16 Konzerte geben. Paul Bräuer ist einer der Leiter der Veranstaltung und heute zu Gast auf radio3.
Prominente Neuerungen an der Staatsoper Unter den Linden zur Spielzeit 2024/25. Heute haben die designierte Intendantin Elisabeth Sobotka und der designierte Generalmusikdirektor Christian Thielemann auf einer Pressekonferenz Rede und Antwort gestanden. Unser Opernkritiker Kai Lührs-Kaiser war dabei.
Eine besondere Begegnung mit der Musik von Dmitrij Schostakowitsch ist heute Abend in der Musikbrauerei in Berlin-Prenzlauer Berg möglich. Dort spielt die Deutsche Sinfonietta Berlin u.a. die 15. Sinfonie in einer kleinen Besetzung. Und: Klaus Lederer, Berlins früherer Kultursenator, wird aus Briefen und Zeitdokumenten lesen. Nach der konzertanten Lesung gibt es eine Aftershow-Party mit "TEKNOIR", einer Live-Electronic Performance.
- Klassiksplits: Dmitri Schostakowitsch - Der helle Bach
Im Klassiksplit erzählt Carolin Pirich heute eine Geschichte, die sehr gegenwärtig klingt. Das Werk, um das es geht, ist allerdings 1935 in der Sowjetunion entstanden: Das Ballett "Der helle Bach" von Dmitri Schostakowitsch.
Golda Schultz stammt aus Südafrika, lebt in Berlin und ist verrückt nach Mozart. Ihr zweites Album ist seit einem Monat auf dem Markt: "Mozart, you drive me crazy!" heißt es und dreht sich um Frauenfiguren aus Mozarts Opern "Don Giovanni", "Le nozze di Figaro" und "Cosí fan tutte". Golda Schultz singt unter anderem an der Wiener Staatsoper, an der New Yorker Met, bei den Salzburger Festspielen. Für ihr Mozart-Album aber hat sie sich sich mit der Kammerakademie Potsdam und deren Chefdirigenten Antonello Manacorda zusammengetan. Auf radio3 erzählt sie, warum sie auch auf ihrem zweiten Album Frauen in den Mittelpunkt stellt und aus ihrem Leben zwischen Berlin und den Bühnen der Welt.
Das junge Bläserquintett Pacific Quintett hat in ein paar Jahren schon eine beachtliche Menge an Preisen gewonnen. Die MusikerInnen aus Honduras, Südkorea, der Ukraine, Japan und Deutschland trafen sich beim Pacific Musikfestival in Sapporo - daher ihr Name. Bei ihrem Konzert im Konzerthaus Berlin spiegelt die diverse Herkunft der MusikerInnen des Quintetts, von Rossini über Piazzolla und Bernstein bis nach Japan. Eine Konzertkritik von Clemens Goldberg.
- "Liverpool-Oratorio" von Paul McCartney und Carl Davis
Die Beatles, wohl die erfolgreichste Band der Musikgeschichte, machten Beat-, Rock- und Pop-Musik. Doch einer der vier Pilzköpfe, Paul McCartney, hat sich nicht nur damit befasst, sondern Anfang der 1990er Jahre auch ein Oratorium verfasst. Das "Liverpool-Oratorio" von Paul McCartney und Carl Davis wird heute, am 10. Mai, am Staatstheater Cottbus zu hören sein. Josefine Jahn mit einem Eindruck von den Proben.
Gioacchino Rossini gehört im 21. Jahrhundert wieder zu den vielgespielten Komponisten auf den internationalen Opernbühnen – man bekommt viel Rares zu hören, aber natürlich auch seine unverwüstlichen Dauerbrenner, die seit 200 Jahren immer präsent sind. Neben dem Barbier von Sevilla ist das vor allem die „Italienerin in Algier“. Die komische Oper wurde vor 2 Jahren hier im Berliner „Theater im Delphi“ unter der Leitung von Jakob Lehmann aufgeführt – nun ist sie bei Pan Classics auf CD erschienen. Keine Seltenheit auf dem Markt – was macht Jakob Lehmann anders als seine Vorgänger?
Das tiefste aller Blechblasinstrumente, die Tuba, ist das "Instrument des Jahres 2024". Gemeinsam mit dem Landesmusikrat Berlin lädt das Deutsche Tubaforum e.V. am Wochenende rund um Himmelfahrt 2024 nach Berlin ein. Der Tubist Fabian Neckermann erklärt, was dieses Instrument so besonders macht.
Kommunizieren durch Musik, das ist das Ziel des Pacific Quintet. Fünf Bläser, ausgebildet in Berlin und Zürich, haben sich 2017 für das Pacific Music Festival im japanischen Sapporo gegründet. Den Geist der Verständigung seines Gründers, Leonard Bernstein, feiern die Musikerinnen und Musiker aus Honduras, Japan, Russia, South Korea und Deutschland immer, wenn sie gemeinsam proben und konzertieren. Jetzt erscheint das Debüt-Album des international ausgezeichneten Quintetts: "United". Musik von Bernstein, Fazil Say und anderen. Am Freitag, 10. Mai, spielt das Pacific Quintet daraus auch im Konzerthaus Berlin. Heute erzählen zwei Musikerinnen auf radio3 vom Musizieren als Verständigung über drei Kontinente hinweg.
- François Leleux übernimmt die künstlerische Leitung der Kammerakademie Potsdam
Der französische Oboist und Dirigent François Leleux wird neuer künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam. Im Sommer 2025 tritt er die Nachfolge von Antonello Manacorda an, der dieses Amt seit 2010 innehatte. Sowohl als Oboist als auch als Dirigent arbeitet Leleux seit vielen Jahren mit Spitzenorchestern in der ganzen Welt zusammen. Auch bei der Kammerakademie war er schon oft als Dirigent und Solist zu Gast. Wir sprechen auf radio3 mit François Leleux darüber, was ihn mit der Kammerakademie Potsdam schon jetzt verbindet, worauf er sich in Potsdam ganz besonders freut – und was Orchester und Publikum in den kommenden Jahren erwartet.
Mit dem 4. Satz seiner 9. Symphonie versetzte Beethoven die nachfolgende Komponistengeneration in Schockstarre - was kann da noch folgen? In den 4. Satz baute er einen Text von Friedrich Schiller ein - die Ode an die Freude. Dieser 4. Satz wurde zur Europahymne. Carolin Pirich erzählt die Geschichte der Symphonie in ihrem Klassiksplit.
- Skrjalatti - Julius Asal verschränkt zwei Klaviermeister
Der Pianist Julius Asal hat in Berlin studiert an der Musikhochschule Hanns Eisler und an der Kronberg Academy, unter anderem bei András Schiff. Mit erst 27 Jahren hat ihn die Deutsche Grammophon unter Vertrag genommen. Nach einigen digitalen Tracks ist gestern nun sein erstes Album dort erschienen: "Scriabin – Scarlatti" heisst es und verbindet Klavierwerke aus Barock und Spätromantik mit zwei eigenen Improvisationen des Pianisten. Heute ist Julius Asal zu Gast bei "Klassik bis Zwei" und wird über seine Pläne erzählen und natürlich auch davon, was ihn künstlerisch bewegt.
Das 104. radio3 Kinderkonzert am Sonntag wird besonders. Denn außer dem bekannten Personal - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin und Moderator Christian Schruff - sind noch zwei Solisten dabei: die Cellistin Hayoung Choi aus Südkorea und der Bratscher Igor Budinstein. Auf dem Programm steht „Don Quixote" von Richard Strauss. Neu in diesem Kinderkonzert: Der Satiriker Oliver Kalkofe als Erzähler. Musikredakteur und Moderator der Kinderkonzerte Christian Schruff erzählt mehr.
- François Leleux wird neuer künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam
Der französische Oboist und Dirigent François Leleux wird neuer künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam. Im Sommer 2025 tritt er die Nachfolge von Antonello Manacorda an, der dieses Amt seit 2010 innehatte. Sowohl als Oboist als auch als Dirigent arbeitet Leleux seit vielen Jahren mit Spitzenorchestern in der ganzen Welt zusammen. Auch bei der Kammerakademie war er schon oft als Dirigent und Solist zu Gast.
Wir fragen François Leleux, was ihn mit der Kammerakademie Potsdam schon jetzt verbindet, worauf er sich in Potsdam ganz besonders freut – und was Orchester und Publikum in den kommenden Jahren erwartet.
Der 20. Jahrestag der EU-Osterweiterung wird heute auch im Quasimodo gefeiert: "Jazz for Europe" heute Abend um 21:30 im Club Quasimodo in Berlin. Musiker aus den zehn Beitrittsländern stehen auf der Bühne - Stars wie Mirna Bogdanović, die gerade erst den Deutschen Jazzpreis erhalten hat, aber auch Musiker, die hierzulande noch nicht so bekannt sind. Welche Botschaft vom heutigen Abend ausgehen soll, darüber sprechen wir mit Saša Šavel Burkart und Merit Kopli, die das Konzert organisiert haben.
- Norbert Trawöger: "Bruckner! Journal einer Leidenschaft"
In diesem Jahr begehen wir den 200. Geburtstag des Komponisten Anton Bruckner. Entsprechend umfangreich ist die Fachliteratur, die aus diesem Anlass neu erscheint. Norbert Trawöger, Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester Linz und Künstlerischer Leiter der ersten oberösterreichischen KulturEXPO "Anton Bruckner" 2024, wählt in seinem neuen Buch einen eigenwilligen Weg der Darstellung. Andreas Göbel stellt es vor.
- Philharmonie: Grigory Sokolov spielt Bach, Chopin und Schumann
Der russische Pianist Grigory Sokolov ist ein Phänomen: Er gilt als scheu, mag keine Interviews, macht keine Studioaufnahmen und erarbeitet in der Regel pro Jahr nur ein Konzertprogramm, mit dem er dann auf Tour geht und das meistens Stücke enthält, die man nur selten im Konzert erlebt. Galt er vor Jahren noch als Geheimtipp, sind seine Konzerte inzwischen immer schon weit im Voraus ausverkauft. So war das auch diesmal bei seinem Konzert gestern in der Berliner Philharmonie. Andreas Göbel war für uns dabei.
Was bringt Menschen dazu, Dinge fertig zu machen, einen Roman, eine Steuererklärung, die Wäsche falten? Manchmal ist es schlicht die Tatsache, dass man für ein paar Stunden das Handy ausmacht und sich selbst auferlegt, im Zimmer zu bleiben, so lange eben, bis die Aufgabe erledigt ist. Bei Mozart hat das funktioniert, wenn auch nicht ganz freiwillig. Er hatte damals kein Handy, aber auch im 18. Jahrhundert gab es Türen, die abgeschlossen werden konnten. Dem Umstand haben wir es heute zu verdanken, dass wir uns an seiner Konzertarie "Bella mia fiamma addio" erfreuen dürfen. Wie es dazu kam, davon erzählt Carolin Pirich heute in unserem "Klassiksplit".
Die Mutter aller musikalischen Komödien ist zurück im Schiller Theater: "Le nozze di Figaro". Liebhaber in Schränken, Sprünge in Blumenbeete, nächtliche Rendezvous: Wolfgang Amadeus Mozart komponierte auf den Text seines Leib- und Magendichters Lorenzo Da Ponte ein Meisterwerk, das wirklich alle Zutaten einer perfekten Liebeskomödie enthält. Am Samstag war Premiere und unser Opernkritiker Kai Luehrs-Kaiser war dabei.
Vor 20 Jahren, am 30. April 2004, ist der Cellist Boris Pergamenschikow in Berlin gestorben. Er wurde nur 55 Jahre alt. Freunde und Schüler des großen Cellisten und Pädagogen laden darum am kommenden Dienstag zu einem Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins der Hochschule für Musik Hanns Eisler ein - dort hat Pergamenschikow zuletzt gelehrt. Das Who-is-Who der deutschen Cellistengarde wird spielen, lauter ehemalige Schüler: Nicolas Altstaedt, Julian Arp, Julian Steckel und Claudio Bohórquez, dazu Freunde und Kollegen wie die Pianistin Kiveli Dörken, der Geiger Christian Tetzlaff und auch Studierende der Celloklassen Altstaedt und Bohórquez. Organisiert haben das Gedenkkonzert Andrea Gräfin Bernstorff, langjährige Leiterin des Freundeskreises, und Claudio Bohórquez, der jetzt selbst Eisler-Professor ist. Beide sind zu Gast bei "Klassik bis Zwei".
- Neuinszenierung: "Intermezzo" an der Deutschen Oper
"Intermezzo", so heißt die vermutlich meistverachtete Oper von Richard Strauss. Hofmannsthal und Hermann Bahr lehnten es ab, für diese "bürgerliche Komödie" das Ehe-Libretto zu schreiben, das sich Strauss wünschte. Also verfasste er es selbst. Und zwar sehr autobiographisch. Es geht um das Eheleben des Komponisten mit der legendären Pauline de Ahna. Gestern fand eine der wenigen Neuinszenierungen des Werkes an der Deutschen Oper statt – in der Regie von Tobias Kratzer. Kai Lührs-Kaiser hat sich "Intermezzo" angeschaut.