Gast im Studio -
Ein Gespräch mit Rainer Burger, Journalist
Sie tauchte wie aus dem Nichts auf: Am Mittwoch, den 29. November 1944 steht "Die Dietrich" vor dem örtlichen Kino in Stolberg bei Aachen. Ihre Kollegin Lin Mayberry, Komikerin aus Texas, macht schnell ein paar Fotos. Darauf ist der weltberühmte Star im eben erst in Paris gekauften Paradiesvogelmantel mit zwei lächelnden amerikanischen Soldaten zu sehen. Zunehmende judenfeindliche Maßnahmen im nationalsozialistischen Deutschland hatten Marlene Dietrich schon 1937 dazu gebracht, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Der deutsche Überfall auf Polen hatte den Bruch mit ihrer deutschen Heimat endgültig besiegelt. Seit dem Frühjahr 1944 engagierte sich die Dietrich dann so intensiv wie sonst kaum jemand aus dem amerikanischen Showbusiness bei der Truppenbetreuung.
Der Journalist Reiner Burger hat den neuen Bildband "Marlene Dietrich an der Front" herausgebracht – und ist jetzt unser Gast im Studio.