Eine Frau und ein Mann stehen vor der Gedenktafel zur "Kongo-Konferenz", Berlin 2021; © picture alliance/dpa-Zentralbild/Paul Zinken
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Gedenktafel zur "Kongo-Konferenz" in der Wilhelmstraße, Berlin-Mitte | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/Paul Zinken

Die Berliner Afrika-Konferenz vor 140 Jahren - Die willkürliche Aufteilung Afrikas in Kolonien und ihre Folgen

Ein Gespräch mit dem Historiker und Afrika-Wissenschaftler Jürgen Zimmerer

Jürgen Zimmerer © Michel Dingler/UHH/dpa
Jürgen Zimmerer | Bild: Michel Dingler/UHH/dpa

Die offizielle Aufteilung Afrikas in Kolonien und ein regelrechter Wettlauf um Afrika hat genau diesen Freitag vor 140 Jahren begonnen. Damals hat Reichskanzler Otto von Bismarck zur "Kongo-Konferenz" nach Berlin eingeladen, um die Handelsfreiheit am Kongo und am Niger zu regeln – ohne einen einzigen Vertreter afrikanischer Interessen einzuladen.

De facto hat die Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 die Aufteilung des kompletten afrikanischen Kontinents besiegelt – mit fatalen Folgen: Bis heute sind die Auswirkungen der teilweise willkürlich mit dem Lineal gezogenen Grenzen durch Bürgerkrieg und Gewalt bis zur ethnischen Säuberung zu spüren.

Wie hängt das alles miteinander zusammen, was sind die weiteren Folgen dieser Konferenz für Deutschland, afrikanische Menschen und die Welt bis heute und warum wird dieser Gedenktermin von der Politik kaum berücksichtigt? Das fragen wir den Historiker und Afrika-Wissenschaftler Jürgen Zimmerer.

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