20 Jahre Mord an Hatun Sürücu -
Ein Gespräch mit Myria Böhmecke, Leiterin des Referats Gewalt im Namen der Ehre bei TERRE DES FEMMES
Nächste Woche Freitag ist es 20 Jahre her: Am 7. Februar 2005 wurde die Deutschtürkin Hatun Aynur Sürücü, damals 23, an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof von ihrem jüngsten Bruder mit drei Kopfschüssen getötet. Im Namen der Ehre. Er habe die Familienehre wiederherstellen wollen, gibt er später zu Protokoll.
Hatun Sürücüs Vergehen: Sie liebte das Leben und wollte es selbstbestimmt führen. Ohne ihren Cousin, mit dem sie mit 16 zwangsverheiratet wurde, ohne den Zwang eines Kopftuchs, ohne den Zwang der Traditionen ihrer Familie. Der Mord hat 2005 eine bundesweite Debatte über Gleichberechtigung, Integration und patriarchale Traditionen ausgelöst.
Für morgen lädt der Menschenrechtsverein TERRE DES FEMMES zu einer Online-Podiumsdiskussion mit dem Titel "Mehr als nur eine Frau – Gewalt im Namen der Ehre: verstehen, vorbeugen, verhindern". Auf radio3 spricht Susanne Papawassiliu vorab mit Myria Böhmecke, Leiterin des Referats Gewalt im Namen der Ehre bei TERRE DES FEMMES.