Ensemble Nevermind - Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen
Eine Kritik von Bernhard Schrammek
Das Ensemble Nevermind musiziert seit 2013 als Quartett in der unveränderten Besetzung mit Anna Besson (Traversflöte), Louis Creac’h (Violine), Robin Pharo (Gambe) und Jean Rondeau (Tasteninstrumente).
Nach vielen Konzerten und Aufnahmen vorwiegend mit französischer und deutscher Kammermusik des 18. Jahrhunderts haben die vier Musiker jetzt die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach für ihre Besetzung arrangiert. In akribischer Arbeit haben sie es dabei geschafft, aus dem Cembalozyklus einen Zyklus feinster Kammermusik zu machen, orientiert an der französischen Triosonate, den Telemannschen Quartetten sowie weiteren Formen der Barockzeit. Die Bearbeitung geht so weit ins Detail, dass nicht nur Cembalo und Orgel sinnvoll wechseln, sondern auch bei den Wiederholungen Besetzungsveränderungen auftreten sowie einzelne Stimmen behutsam oktaviert wurden.
Das Ergebnis ist großartig: Durch die hervorragende Interpretation erhält das altbekannte Werk eine neue, höchst elegante Klangdimension. Einzig das Moment der Virtuosität, das man vom Cembalo gewöhnt ist, kommt etwas zu kurz.
Bernhard Schrammek, radio3