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Annette von Schlabrendorff, Enkelin des Widerstandskämpfers Fabian von Schlabrendorff im Gespräch
Am Mikrofon: Matthias Bertsch
Als Annette von Schlabrendorff 1985 zur Welt kam, war ihr Großvater bereits vier Jahre tot. Er war Rechtsanwalt und Richter am Bundesverfassungsgericht. Vor allem aber war Fabian von Schlabrendorff Teil des militärischen Widerstands gegen Hitler. Als nationalkonservativer Christ lehnte er die rassistische Überlegenheitsideologie des Nationalsozialismus ab. Er beteiligte sich 1943 an einem Attentat gegen Hitler, das fehlschlug, nach dem 20. Juli 1944 wurde er von der Gestapo festgenommen, gefoltert und ins KZ gebracht.
Annette von Schlabrendorff hat als Kind Schritt für Schritt von seinem Engagement gegen Hitler erfahren. Sie wurde von ihrem Vater zu Besuchen bei den Witwen ehemaliger Widerstandskämpfer mitgenommen, und musste in der Schule Referate über ihren Großvater halten. Heute ist die Geschichtslehrerin Mitglied im Vorstand der Stiftung 20. Juli 1944 und Mitverfasserin eines Manifests zum 80. Jahrestag des Umsturzversuchs.
Matthias Bertsch hat mit ihr über ihren Großvater gesprochen - und darüber, welche Bedeutung die Erinnerung an den Widerstand hat.