Die Don Quijotinnen – Franziska Kleinert, Martina Hesse und Claudia Lietz als Mütter; © rbb/Jan Lehmann
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- Die Don Quijotinnen oder Was kostet die Kindheit?

Drei Mütter sitzen auf der Anklagebank. Der Vorwurf? Alleinerziehend. Sie trügen nicht signifikant zum Bruttoinlandsprodukt bei und böten ihren Kindern kein finanziell sicheres Lebensumfeld. In einer kafkaesken Gerichtsverhandlung müssen sie sich wegen Gefährdung des Gemein- und Kindeswohls verantworten.
 

Drei alleinerziehenden Müttern wird im Rahmen einer kafkaesken Gerichtsverhandlung der Prozess gemacht. Sie versuchen ihr Lebensmodell zu verteidigen, doch ein Gefühl des Ungenügens in ihren Bemühungen bleibt: sowohl ihren Kindern als auch ihrem Job gegenüber. Tatsächlich können Alleinerziehende ihren Erziehungsauftrag in der Regel nur zu Lasten der Karriere leisten. Das heißt, dass ein Drittel der alleinerziehenden Familien von Armut bedroht sind bzw. 40 % auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind. Was in der Konsequenz bedeutet, dass Kinder von Alleinerziehenden in ihrer Lebensplanung deutlich benachteiligt sind.

Wie bereits in ihren preisgekrönten Vorgängerstücken "Das Projekt bin Ich" und "Lieber Nicolas Berggruen" hat die Autorin Ulrike Müller zunächst zahlreiche Interviews mit Betroffenen geführt. Aus diesem dokumentarisch-biografischen Material haben die Schauspieler:innen in einem zweiten Schritt ihre Texte entwickelt. Das alles auf der Folie einer Spielanordnung, in diesem Fall eben einer fiktiven Gerichtsverhandlung.

Mit Franziska Kleinert, Martina Hesse, Claudia Lietz, Alexander Schröder, Jean-Luc Caputo, Annedore Bauer u. a.

Regie: Ulrike Müller
Musik: Ayako Matuschka (Klavier)

Produktion rbb 2021