Die Debatte mit Natascha Freundel, Valerie Schönian und Roger de Weck -
"Aufregung zerstört Aufmerksamkeit." Roger de Weck
Wir müssen den Journalismus vor den Medien retten, das ist Roger de Wecks Aufforderung an alle Journalisten, gerade auch der jüngeren Generation. Für ihn ist Journalismus kein Job, sondern eine Leidenschaft – für Fakten, gegen die Macht. Ohne kritischen Journalismus keine Demokratie. Aber was, wenn der Medienbetrieb auf Meinungen statt Recherchen setzt, auf Klickzahlen statt Interesse, auf Aufregung statt Aufmerksamkeit?
Valerie Schönian, die für die "Zeit im Osten" arbeitet, sieht vor allem die Lokalzeitungen in großer Bedrängnis. Wo gerade heute intensive Recherchen stattfinden sollten, bricht die journalistische Infrastruktur weg. Brauchen wir "Journalismuspolitik" oder mehr journalistisches Selbstbewusstsein – auf allen Plattformen?
In Kooperation mit dem Forum Offene Gesellschaft der Leipziger Buchmesse, aufgezeichnet am 27.03.2025.

Valerie Schönian, geboren 1990 in Gardelegen und aufgewachsen in Magdeburg, ist freie Journalistin und Autorin. Seit 2017 schreibt sie für die ZEIT, zuerst als Redakteurin im Leipziger Büro. Gemeinsam mit Michael Schlieben moderierte sie den ZEIT-Online-Podcast "Wie war das im Osten?". Sie hat in Berlin Politologie und Germanistik studiert und die Deutsche Journalistenschule in München absolviert. 2018 erschein ihr Buch "Halleluja. Wie ich versuchte, die katholische Kirche zu verstehen", 2020 "Ostbewusstsein. Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet" (beide Piper).
Roger de Weck, geboren 1953 in Freiburg/Fribourg, war Chefredakteur des Tages-Anzeigers, danach Chefredakteur der ZEIT und von 2011 bis 2017 Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR). Außerdem war er Mitglied im Zukunftsrat für Reformen bei ARD, ZDF und Deutschlandfunk. Sein Buch "Die Kraft der Demokratie" wurde 2020 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2020 ausgezeichnet. Es ist wie auch "Das Prinzip Trotzdem. Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen" (2025) im Suhrkamp Verlag erschienen.