Für ein enkeltaugliches Morgen Der Weltzukunftsrat Von Geseko von Lüpke
Seit Januar 2025 stehen die Zeiger der "Weltuntergangsuhr" auf 89 Sekunden vor Zwölf, so groß ist das Risiko einer globalen Katastrophe. Die Mehrheit junger Menschen fürchtet sich vor der Zukunft, die sie gestalten sollen. Weil staatliche Institutionen kaum 'enkeltaugliche' Politik machen, haben zivilgesellschaftliche Akteure aus aller Welt sich vor 15 Jahren zum World Future Council, dem Weltzukunftsrat, zusammengetan. Von der Klimapolitik, über den Kampf gegen Hunger und die gerechte Verteilung von Ressourcen, Bildung und Chancengleichheit bis hin zur Förderung von Frieden und Demokratie diskutieren sie darüber, was es für die Welt von morgen braucht, um sie für alle Menschen lebenswert zu gestalten. Zugleich tragen die internationalen Vordenker zusammen, was für vielfältige Lösungen für die globalen Herausforderungen bereits heute lokal existieren.
"Most moral Army" oder Kriegsverbrecher? Israels Streitkräfte im Wandel Von Jan-Christoph Kitzler
Ein jahrelanger Wehrdienst ist für die allermeisten jungen Israelis selbstverständlich - geht es doch um die Verteidigung ihres bedrohten Landes. Die israelische Armee, kurz IDF, gilt als eine Art "Schule der Nation" und ist wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch auch in den Streitkräften finden sich immer mehr radikale Kräfte. Einerseits beschreibt sich die IDF als "most moral army in the world", die vorgibt, auf Basis hoher ethischer Standards zu handeln. Andererseits ist sie dem Vorwurf ausgesetzt, in Gaza Kriegsverbrechen zu begehen. In den Augen vieler Beobachter haben die zehntausenden Toten und die flächendeckende Zerstörung längst die Grenze zur Selbstverteidigung gegen die Terroristen der Hamas hinter sich gelassen. Was hat sich in Israels Armee verändert - und was hat das alles mit dem Krieg in Gaza zu tun?
Glauben barrierefrei Behinderung als religiöse Herausforderung Von Kirsten Dietrich
Von Jesus erzählen die Evangelisten, dass Blinde, Stumme oder Gelähmte zu ihm gebracht wurden, die auf Heilung hofften. Wenn nicht im Jetzt, dann im Jenseits. Lange Zeit hatte Religion für behinderte Menschen neben Geschichten von Wunderheilungen dank göttlicher Macht vor allem fürsorgliche Zuwendung anzubieten. Das genügt Menschen mit Behinderung heute nicht mehr. Sie fordern echte Barrierefreiheit in Glauben und Religion, und die nicht nur bis zur hintersten Kirchenbank, sondern ganz nach vorne bis zu Altar und Kanzel. Aber ein wirklich inklusiver Glaube ist mehr als eine Rollstuhlrampe - er ist auch eine Herausforderung ans Gottesbild. Was bedeutet der biblische Satz "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde" angesichts von Behinderung?
Der Klang der Königin Von Orgeln, Organisten und Orgelbauern Von Sigrid Hoff
In den Kirchen Berlins und Brandenburgs steht die Orgel als musikalische Vermittlerin des Glaubens hoch im Kurs, auch wenn ihr im Gottesdienst immer weniger Menschen zuhören. Die Vielfalt reicht von liebevoll restaurierten Barockorgeln bis zu neuen Instrumenten des 21. Jahrhunderts. Zu ihren Schöpfern gehören Traditionsunternehmen wie die Firma Schuke aus Potsdam oder Deutschlands bester Nachwuchsorgelbauer aus Bad Liebenwerda. Doch es mangelt an Organisten, um den Klang der Orgeln zum Leben zu erwecken. Was motiviert junge Menschen, die Königin der Instrumente zu ihrem Beruf zu machen?
Bruder Hahn darf wieder krähen Kaum Tierwohl in der Nutztierhaltung Von Jantje Hannover
Im Jahr 2002 wurde der Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen. Damit sind Tiere vor vermeidbarem Leiden gesetzlich geschützt. Doch die Idee, dass sie als Mitgeschöpfe einen Eigenwert besitzen, hat den meisten sogenannten Nutztieren, die uns mit Milch, Eiern und Fleisch versorgen, nicht viel genützt. Milchkühe leiden häufig an Euterentzündung oder Herzschwäche, Legehennen an Knochenbrüchen, Schweine an Lungenentzündungen. Und zwar unabhängig davon, ob sie in Massentierhaltungsställen oder auf einem Biohof leben. Schuld ist das gnadenlose Prinzip des Weltmarktes, auf dem nur Billigprodukte eine Chance haben. Dass zwischenzeitlich das Töten männlicher Küken in Deutschland verboten wurde, ändert daran nur wenig.