Der Brutalist © Universal Pictures International Germany
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Drama mit 10 Oscar-Nominierungen - "Der Brutalist"

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Am 2. März werden in Hollywood die Oscars verliehen. Neben "Konklave" und "Dune 2" gilt "The Brutalist" von Bradey Corbet, der schon in Venedig mit dem Goldenen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet wurde, als einer der großen Favoriten. Und auch für Adrien Brody könnte diese Verleihung 20 Jahre nach seinem Oscar für "Der Pianist" ein Triumph werden.

"Der Brutalist" ist ein großes Epos, ein Ritt durch die europäisch-amerikanische Geschichte in den 40er und 50er Jahren. Ja, worum geht es? Um den Zweiten Weltkrieg in Europa, die Verfolgung der Juden, das Überleben im KZ, das amerikanische Selbstverständnis, den Traum von einem Neuanfang, vom großen Glück. Es ist aber auch eine Geschichte über den Glauben an die Kunst, die Halt und Sinn bietet.

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Ritt durch die europäisch-amerikanische Geschichte

Der Film beginnt damit, dass ein Mann aus dem Inneren eines Dampfers an Deck tritt. Das Erste, was er sieht, ist die amerikanische Freiheitsstatue: auf dem Kopf. Ein starkes Bild, das den Ton dieses sehr eigenwilligen Films vorgibt.

Dieser Mann ist der berühmte ungarisch-jüdische Bauhaus-Architekt Laszlo Toth, gespielt von Adrien Brody, dem es gelungen ist, Europa zu verlassen. Innerlich erloschen fügt er sich seinem Schicksal, schweigt über seine Vergangenheit und verdingt sich als Arbeiter. Bis in einer renommierten Kunstzeitschrift Fotos seiner Bauwerke aus den 30er Jahren erscheinen.

Schicksalsbegegnung zweier Männer

Da sitzt dann ein ehemals berühmter Mann, rußverschmiert und armselig gekleidet, von dessen Existenz in Amerika niemand weiß. Ihm gegenüber: ein Millionär und Geschäftsmann, der die Bedeutung dieses Architekten instinktiv begriffen hat. Und damit auch, dass er sich mit ihm wird schmücken können. Und so vertraut dieser Van Buren Laszlo Toth ein riesiges Bauprojekt an.

Ein Denkmal für die Überlebenden und Toten des Holocaust

Die Beziehung der beiden Männer spiegelt die Ambivalenz von Millionen Menschen, die damals als Emigranten nach Amerika kamen. Sie sind hier zwar in Sicherheit, doch sind sie auch wirklich gewollt? An der Figur des Laszlo Toth wird diese unerträgliche Situation deutlich: vordergründige Akzeptanz einerseits – Abhängigkeit und Demütigung andererseits. So stellt Van Buren Laszlo und seiner schwerkranken nachgereisten Frau zwar eine Unterkunft zur Verfügung, lädt sie zu seinen prächtigen Events ein, doch lässt er sie immer spüren, dass sie nicht dazugehören.

Der Brutalist © Universal Pictures International Germany
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Laszlo Toth ist eine fiktive Figur, wie van Buren auch. Alles ist erfunden. Er wolle den Überlebenden und auch den Toten des Holocaust mit diesem Film ein Denkmal setzen, sagt Corbet – und hätte keine bessere Besetzung finden können: Guy Pearce als schmieriger Tycoon und Adrien Brody dessen zerfurchtes Gesicht so große Traurigkeit ausstrahlt.

Brodys Mutter übrigens kam damals wie die Figur des Laszlo von Ungarn nach Amerika und versuchte, sich eine neue Existenz als Fotografin aufzubauen. Da ist viel tief Empfundenes und Verstandenes in dieser Geschichte. Die Begeisterung für die Architektur vom Bauhaus der 30er Jahre bis zu dem rauen Betonstil des Brutalismus der 50er Jahre.

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Eine klug montierte, mitreißende Geschichte

Es ist die Frage, ob sich der Filmtitel "Der Brutalist" auf den Baustil oder auch auf den Charakter eines Van Buren bezieht. Letztlich ist es unwichtig in Anbetracht dieser überwältigend in Szene gesetzten, klug montierten und mitreißend gespielten Geschichte.

Christine Deggau, radio3

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