20 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Armenien, die seit 07.09.1994 in der Jenaer Stadtkirche Zuflucht gefunden haben; © dpa/Zentralbild/Jan-Peter Kasper
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- Geduldete Grauzone für Geflüchtete

40 Jahre Kirchenasyl

1983 sprang ein türkischer Asylbewerber aus Angst vor Abschiebung im Gericht aus dem Fenster. Daraufhin entschloss sich erstmals eine evangelische Gemeinde in Berlin, einer Gruppe Geflüchteter Asyl in der Kirche zu gewähren. Seitdem bot das Kirchenasyl Hunderten Menschen, denen bei einer Abschiebung Gefahr für Leib und Leben drohte, Schutz vor dem Zugriff der Behörden.

Damit bewegen sich die Kirchen in einer juristischen Grauzone – das verschafft Zeit für die Überprüfung von Asylentscheidungen und die Ausschöpfung aller Rechtsmittel. Allerdings geht es heute meist nicht um die Abschiebung in ein Kriegsgebiet oder eine Diktatur, sondern in ein europäisches Land, in dem der Geflüchtete bereits registriert wurde.

Warum halten die Kirchen dennoch daran fest und wem gewähren sie Zuflucht?

Von Liane Gruß

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